Die letzten Tage

Es hat ein bisschen länger gedauert als gehofft mit einem neuen Eintrag. Also muss ich jetzt viel nachholen ;-)

Der Abschied in Panes war schoen, viel mir aber auch ein bisschen schwer. Ana, Celina und Julián sind einfach liebe Menschen, und ich habe die 2 Wochen Spanischunterricht und  die Wanderungen sehr genossen. Diese letzte Woche waren wir zu dritt, und ab Mittwoch zu viert. Auch mit Muriel (aus Irland) und Deborah (USA) war es sehr nett. Deborah ist wirklich unglaublich. Sie ist 71, ist kleiner als ich und wiegt vielleicht die Hälfte und ist superfit. Die Bergwanderungen sind überhaupt kein Problem für sie. Da kann sich mancher mit 40 noch 'ne Scheibe abschneiden. 

Samstag

Am Samstagmorgen bin ich erst einmal nach San Sebastian zum Chillida Leku Museum gefahren. Das ist wirklich schoen und eindrucksvoll. Seht Euch einfach die Fotos an. Bei Pamplona habe ich 2 Versuche gemacht, Wanderschuhe zu kaufen. Aber da ich die hiesigen Marken nicht kenne, fand ich das ein bisschen schwierig und ich wollte dann doch lieber auf eine - bei uns - bekannte Marke zurückgreifen. Die Strecke von San Sebastian nach Pamplona ist übrigens eines der eindrucksvollsten Stückchen Autobahn, das ich je gefahren bin.

Sonntag

Also habe ich das erst einmal bis zum Montag vertagt, da hier ab Samstagmittag alles zu ist. Das war dann leider auch in Pamplona ein  Problem. Es ist eine schöne Stadt und ich wollte mir das eine oder andere ansehen. Aber leider habe ich nur die Zitadelle besuchen können. Die ist übrigens riesig und dient jetzt als Park und für Kunstausstellungen. In der Stadt war Feiertagsstimmung. Der Sonntag ist ganz offensichtlich für Freunde und Familie. Alle Bars und Restaurants sassen ab 11 voll. Um 4 schliesst dann alles. Auch die Kathedrale ist am Sonntag nur für die Gottesdienste geöffnet und auch die Arena de Toro ist ab halb 3 zu. Das hat leider nicht mehr gereicht. Ich hatte aber trotzdem einen schoenen Tag und bin dann um 5 zurück gefahren zum Camping und bin noch mal in den Pool. Bei 29 Grad ist das eine willkommene Abkühlung.

Montag

Heute morgen zweifelte ich noch, ob ich noch einen Versuch wagen soll und zu einem Geschäft für Bergsport nach Pamplona zu fahren. Was für ein Glück, dass ich es doch getan habe. Ich habe neue Wanderschuhe und die sitzen wie angegossen :-)

Ich bin dann auch wie gehofft zum Foz de Lumbier gefahren, ein Canyon im Tal de Rio Irati. Ich habe gleich mal eine Wanderung durch den Canyon gemacht. Es war sehr heiss (33 Grad, gefühlte 45 ;-) aber ich habe keine Blasen oder andere Probleme mit den neuen Schuhen bekommen. Es leben Wollsocken :-)

Im Foz de Lumbier (Canyon von Lumbier) nisten Gänsegeier. Die kreisten in der warmen Luft, manchmal sah ich mindestens 5 gleichzeitig. Und zum Abschluss sah ich auch noch einen Jungvogel, der bei seinen ersten Flugversuchen wohl ein bisschen zu weit unten gelandet ist. Da sass er und traute sich nicht wieder in die Luft, obwohl er nicht weiter als höchstens 10 meter von mir entfernt war.

Inzwischen sitze ich nach einer Fahrt durch den eindrucksvollen Foz de Biniés bei einem kalten Bier (alkoholfrei ;-) auf der Terrasse eines kleinen Campings bei Ansó. Der Eigentümer sieht aus wie ein alter Hippie und benimmt sich auch so. Selbstgedrehte Zigarette in der Hand und alles easy :-)

Die Strasse durch den Canyon ist so schmal, dass nicht überall 2 Autos an einander vorbei können. Glücklicherweise sind mir auf 17 km nur 1 auto und eine Gruppe Motorräder entgegen gekommen. Und über mir schwebten 2 Bartgeier. Die sind echt riesig!

Morgen und übermorgen will ich versuchen, hier in den Pyrenäen noch ein bisschen zu wandern. Es ist allerdings ziemlich warm hier. Spätestens am Donnerstag mache ich mich auf Richtung Norden über die Berge nach Frankreich und nach Hause.