Auf ins Pantanal

16 maart 2023 - Campo Grande, Brazilië

15. März

Jetzt habe ich es schon im Titel verraten: Der letzte Abschnitt meiner Reise führt ins Pantanal, das berühmte Feuchtgebiet im Südwesten Brasiliens, das z.T. bis nach Bolivien und Paraguay hineinragt. Wie gesagt ist leider meine Kamera mausetot und das ist jetzt wirklich schade, da es ein besonderes Ökotop mit besonders artenreicher Pflanzen- und Tierwelt ist und ich gerne viele schöne Fotos gemacht hätte. Die Qualität der Fotos, die ich mit dem mobilen Telefon mache, ist doch nicht zu vergleichen.

Wie schon im letzten Bericht erwähnt, habe ich mir die Wassserfälle auch noch von der brasilianischen Seite angesehen. Von dort bekommt man noch einmal einen sehr guten Überblick und man kann sich dicht beim Garganta del Diablo so richtig nassregnen lassen. Der Flusslauf des Iguazu teilt sich in grosse und viele kleinere Wasserläufe, die dann über ein grosses Gebiet verteilt über die Felsen nach unten stürzen. Unglaubliche Wassermassen kommen da herunter. Und das ist dann nur einer der vielen Nebenflüsse des Paraná.

Danach habe ich noch den Vogelzoo gegenüber dem Eigang des Nationalparks besucht. Hier werden einheimische Vögel versorgt, die Schmugglern weggenommen werden konnten und es gibt ein Zuchtprogramm für vom Aussterben bedrohte Arten. 

Abends hat es dann heftig geregnet und zu meinem Schreck tropfte es danach durch die Decke ins Schlafzimmer des Apartements. Victor und Javier, meine sehr lieben Vermieter, haben sich die Sache sofort angesehen und den Gebäudeverwalter verständigt. Glücklicherweise blieb das Bett trocken und ich habe prima geschlafen😁 Früh morgens hörte ich dann schon jemand die über dem Schlafzimmer gelegenen Terasse reparieren. Victor und Javier war das alles sehr unangenehm und sie haben sich mindestens 100 mal entschuldigt. Ich bekam sogar noch ein kleines Geschenk zum Abschied. Dabei war es für mich ja nicht schlimm, nur für sie selbst.

Gestern bin ich dann nach einer zähen Prozedur an der Grenze nach Brasilien weitergereist. Obwohl es so nahe aneinanderliegt, fühlt es sich doch wieder einmal ganz anders an als Argentinien. Logischerweise verstehe ich von dem portugiesischen Genuschel noch weniger als vom - witzigerweise mit einem sehr italienischen Zungenschlag gesprochenen - Spanisch der Argentinier. Geschriebenes kann ich meistens entziffern, aber regelmässig muss Google Translate aushelfen. 

Ansonsten ist es eben Lateinamerika. Ich habe mich inzwischen an loshängende Armaturen und Steckdosen, schiefe Duschwände und unsauber gelegte Fliesen gewöhnt. Busfahrpläne sind zwar einigermassen verlässlich, allerdings werden die Zeiten meistens nicht eingehalten. Es ist bei den Entfernungen sowieso erstaunlich, dass es immerhin so ungefähr klappt. 5 Minuten können hier tatsächlich 5 Minuten oder aber auch eine Stunde sein. Und wenn man etwas fragt, bekommt man von 4 Leuten 5 verschiedene Antworten🤔 Deutscher Perfektionismus ist einem hier nur im Wege😁

Geldsachen können hier in Brasilien ziemlich schwierig sein. So ist es im Gegensatz zu Argentinien nicht möglich, Geld über Western Union an sich selbst auszahlen zu lassen. Da muss man leider die hohen Gebühren und ungünstigen Wechselkurse bei den Geldautomaten in Kauf nehmen. Und da es ein begrenztes Tageslimit gibt, kann es teuer werden (und lange dauern), wenn man viel Bargeld braucht. Aber man kann hier fast überall mit Bank- oder Kreditkarte bezahlen. Das macht es dann wieder gut. Allerdings sind Kreditkartenzahlungen im Internet meistens nicht möglich. Dazu braucht man eine brasilianische Steuernummer und die hat man als Tourist eben nicht. Da muss schon ein Brasilianer bereit sein seine zur Verfügung zu stellen. Und beim Umtauschen von Dollars wurde jeder Schein, der auch nur ein Fleckchen von der Grösse eines Fliegendrecks aufwies, abgelehnt. Pfff😤

16. März

In einer Stunde werde ich abgeholt für die Reise ins Pantanal. Gestern habe ich noch den Pantanal Biopark besucht. Das ist ein kleines Museum und Aquarium, in dem die im Pantanal (und z.T. im Amazonasgebiet) einheimischen Fische zu sehen sind. Jaja, das Biologenherz😁 Auch hier wieder war ich einer der wenigen europäischen Touristen, die sich hierher "verirren". Daher erregte ich wieder Aufmerksamkeit mit der Folge, dass ich eine Privattour von Bruno bekam - einem jungen Biologen, der hier arbeitet und gerade angefangen hat, Deutsch zu lernen. Auch wurde ich gebeten ein kurzes Video aufzunehmen über meine Eindrücke. Ich werde noch eine Medienberühmtheid - nach dem tschechischen Fernsehen jetzt ein Werbefilm für den Biopark, haha.

Da ich nicht sicher weiss, ob ich in den nächsten Tagen eine ausreichende Internetverbindung habe, melde ich mich für die kommende Woche schon mal ab. Vom Pantanal aus fliege ich dann nächste Woche mit einem kurzen Zwischenstop in Sao Paulo nach Hause. Am Freitag, 24. März werde ich, wenn alles klappt, wieder zuhause ankommen. Ob ich zwischendurch noch Zeit und Lust habe, einen Bericht zu schreiben, weiss ich noch nicht. Aber ich melde mich noch einmal abschliessend auf diesem Blog. 

4 Reacties

  1. Michel de Valk:
    16 maart 2023
    Liebe Maria, nur ganz wenig Leute haben so ein tolles Reiseabenteuer erlebt wie du. Besten Dank dass wir aus der Ferne mitreisen dürften. Ich bin ja sehr gespannt wie du Zuhause erleben wirst. Genieße das Ende der Reise, sei vorsichtig und komm heim.
  2. Maria:
    16 maart 2023
    Hoi Michel, wat leuk dat je mein reis volgt en op die manier met mij 'meereist'. En natuurlijk (!) kom ik heelhuids terug😊 Hopelijk met jou alles goed. Binnenkort een keer op een kop koffie om bij te praten?
  3. Michel de Valk:
    17 maart 2023
    Hoi Maria,
    Gaan we zeker doen. Leuk! Safe travels!
  4. Beate:
    18 maart 2023
    ich schliesse mich des Kommentars von Michel an. Freue mich auch, wenn Du heile und wohlbehalten hier wieder ankommst und freue mich auch sehr auf 'bijpraten met een kopje koffie.... .
    Kusje